Mediensucht - nicht nur bei Kindern und Jugendlichen auf dem Vormarsch
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Smombie – das Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“ – wurde 2015 zum Jugendwort des Jahres in Deutschland gewählt. Damit sind Menschen gemeint, die sich so stark von ihrem Smartphone ablenken lassen, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen. Wir treffen Smombies in U-Bahnen, in Warteschlangen und in Arztpraxen. Und, Hand auf’s Herz: Greifen wir nicht auch als erstes oder zweites zum Handy, wenn wir morgens aufwachen? Dabei ist das Smartphone nur ein Mittel zum Zweck – wir konsumieren darüber hauptsächlich Medien, darunter Nachrichtenseiten, Social Media und Streaming-Plattformen. Aber auch Gaming ist für viele Nutzer ein gängiger Zeitvertreib. Alles schön und gut, solange es nicht in einer Abhängigkeit mündet. Das pathologische, also krankhafte Medien-Nutzungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen nahm allerdings einer Studie der DAK und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zufolge zugenommen. Mediensucht wird seit Anfang 2022 auch offiziell als Krankheit anerkannt. Der Gräfelfinger Christoph Hirte musste sich eines Tages eingestehen: „Wir haben unseren Sohn an das Internet verloren.“ Aus dieser bitteren Erfahrung gründete er im Jahre 2008 den Selbsthilfeverein „Aktiv gegen Mediensucht“ in München. Franziska von Lehel sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins: Ronald Stolz.