Judensau soll bleiben
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Wissen Sie, was die sogenannte Judensau ist? Das sind Tiermetaphern, meist Steinreliefs oder Skulpturen, die Juden verhöhnen, ausgrenzen und demütigen sollten. Diese Bildmotive, wurden ab dem Hochmittelalter hauptsächlich an Kirchen angebracht und sind noch heute an etwa 30 Kirchen zu finden. Am 4. Februar 2020 nun, hat das Oberlandesgericht Naumburg die Klage auf Entfernung der ca. 700 Jahre alten sogenannten "Judensau" an der Lutherkirche in Wittenberg zwar abgewiesen, aber eine Revision vor dem Bundesgerichtshof zugelassen. Michael Düllmann, Mitglied einer jüdischen Gemeinde, hatte auf Abnahme des Reliefs geklagt, durch das er sich beleidigt, verhöhnt und erniedrigt sieht. Es zeigt ein Schwein, an dessen Zitzen Menschen saugen, die durch ihre Kleidung als Juden erkennbar sind. Ein Rabbiner schaut dem Schwein in den After. Der Aktionskünstler Wolfram Kastner, Vorstandsmitglied im Bund für Geistesfreiheit München, fordert die beiden großen Kirchen auf, endlich ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und die "Judensau"-Plastiken zu entfernen und ins Innere der Gebäude zu nehmen. Mehr dazu im Beitrag von Nick Bergner: