Stadtwachstum versus Kleingärten - Flächenkonkurrenz oder Raum für neue Ideen?
Hallo Hamburg! Stadt neu bauen - der Podcast - A podcast by IBA Hamburg GmbH, Anke Hansing
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Der Kleingarten begeisterte schon vor der Pandemie als kleinen grüne Insel des privaten Glücks mitten in der Großstadt. Die Hamburger Kleingartenlagen in Zahlen: ca. 1400 Hektar (zumeist städtische) Fläche mit 311 Vereinen, die rund 33.500 Parzellen mit rund 44.000 Mitgliedern selbstverwalten. Hier treffen sich alle Gesellschaftsschichten und die einzelnen Gärten tragen zur biologischen Vielfalt bei. Doch Konkurrenz um wertvolle Flächen in der Stadt ist groß und war schon oft Thema im Podcast "Hallo Hamburg! Stadt neu bauen". Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA Hamburg, geht im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Landesbundes der Gartenfreunde der Frage nach, ob Kleingartenanlagen dem Stadtwachstum mit Wohnungsbau und Ausbau der Infrastruktur oft weichen müssen und welche zukunftsfähigen Konzepte es für den klassischen Schrebergarten gibt. Für Dirk Sielmann hat Hamburg hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen deutschen Städten. Hier regelt ein Vertrag, dass die Anzahl der Kleingärten nicht kleiner werden darf. Selbst wenn Gärten für Baumaßnahmen wegfallen, müssen sie an anderer Stelle ersetzt werden. Zudem regt er an, Flächenkonkurrenzen intelligent zu lösen und nicht das eine durch das andere ersetzen. Multicodierung und Mehrfachnutzung bieten neue Lösungsansätze. Modellprojekte können beispielsweise naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen mit Kleingärten verbinden in Form von Streuobstwiesen in den Parzellen. Das Konzept des Kleingartenparks bietet zudem neue Nutzungsmöglichkeiten. Eine Nachverdichtung im Bestand - wie sie in den Wilhelmsburger Projektgebieten der IBA Hamburg erfolgreich abgeschlossen wurde - ist ein überzeugender Weg, Kleingärten bei heranrückendem Wohnungsbau zu sichern. Karen Pein und Dirk Sielmann fordern beide, dass bestehende Kleingartenanlagen sich stärker für Nachbarschaft und Öffentlichkeit öffnen, „das berühmte verschlossene Eingangstor soll es nicht mehr geben“.