Folge 367 - finanzielle Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit
Geldbewusst - A podcast by Norman Dabkowski - Giovedì
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Bist du in finanzieller Hinsicht anpassungsfähig? Kannst du dein Geflecht aus Einnahmen und Ausgaben dynamisch anpassen, wenn sich Rahmenbedingungen verändern? Was meine ich damit, fragst du dich? Na ganz einfach, kannst du deine Ausgaben nach unten und deine Einnahmen nach oben schrauben? Und wie schnell kannst du das? Innerhalb von Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten? In der letzten 3 Jahren haben wir gemerkt, in der Welt können sich Dinge schnell ändern und Preise auch. Und ich habe in dieser Zeit viele Fragen von Menschen bekommen, wie man sich denn darauf wirklich gut vorbereiten könnte. Und ein wichtiger Schlüssel ist dabei für mich das Thema finanzielle Anpassungsfähigkeit oder auch Beweglichkeit. Und damit du das gut verstehen kannst, habe ich mal beispielhaft die Familie Fröhlich mitgebracht. Familie Fröhlich besteht aus Mama, Papa und zwei Kindern, also insgesamt vier Personen. Die Familie wohnt in einem Haus am Stadtrand, dass sie sich vor 10 Jahren gekauft haben und wofür sie noch zwanzig Jahre lang einen Kredit abbezahlen müssen. Es gibt eine gute Verkehrsanbindung und kurze Wege zu Schule, Arbeit, Einkaufsmärkten. In ihrem Haus gibt es eine kleine Einliegerwohnung, mit Küche, Bad und zwei Zimmern, welche momentan bei einem Besuch der Großeltern einmal pro Monat für 3 Tage genutzt wird. Ihre Garage steht leer, weil Sie das Auto immer vor der Tür parken das es mit den Kindern und dem Einsteigen so bequemer ist. Die beiden Eltern haben jeweils nur halbtags im öffentlichen Dienst. Die Kinder besuchen eine freie Schule, die pro Monat und Kind 250 Euro kostet. Es handelt sich um eine Ganztagsschule mit gesicherter Betreuung (Kein Unterrichtsausfall). Die Familie kann ihre Ausgaben aktuell gut mit den Einnahmen bewältigen. Monatlich zahlen die Fröhlichs 100 Euro auf ein Sparkonto bei der Bank für Ihre Urlaubskasse. Nun verändert sich plötzlich die wirtschaftliche Situation, Lebensmittelpreise und Energiepreise steigen, Wohnraum wird knapper und teurer. Familie Fröhlich bleibt aber entspannt. Denn sie können ihre Kosten dynamisch anpassen. Beide Elternteile können ihre Arbeitszeit erhöhen, denn sie arbeiten bislang nur halbtags und haben Zeitreserven. Damit können Sie ihre Einnahmen steigern. Das geht kurzfristig jeweils zum Monatsbeginn. Die Einliegerwohnung kann an Feriengäste für drei Wochen im Monat vermietet werden, was zusätzliche Einnahmen bringt. Das hängt von der Nachfrage ab, ist aber kurzfristig möglich. Ihre Garage, die leer steht, kann ebenfalls vermietet werden. Dies hängt ebenfalls von der Nachfrage ab, ist aber auch kurzfristig möglich. Bei den Ausgaben kann Familie Fröhlich die Kosten senken, durch Aussetzen der monatlichen Sparraten. Das ist kurzfristig zum Monatswechsel möglich. Dadurch verringert sich jedoch das Urlaubbudget. Ihr Auto könnte Familie Fröhlich abmelden und verkaufen und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad nutzen. Das ist ebenfalls kurzfristig möglich. Durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fallen zwar wiederum Kosten an, die aber deutlich geringer sind. Die Eltern bekommen ein günstiges Jobticket, die Kinder ein kostenfreies Schülerticket. Die Kosten für die freie Schule können mit einem Vorlauf von 6 Monaten entfallen, die Kinder müssten dann auf eine normale staatliche Schule wechseln. Insgesamt entsteht durch die dargestellten Einnahmensteigerungen und Ausgabenreduzierungen eine Beweglichkeit der Kosten von monatlich 1400 Euro. Davon 700 Euro durch Einnahmensteigerung und 700 Euro durch Ausgabenreduzierung. Erfreulicherweise muss Familie Fröhlich aber nur eine monatliche Mehrbelastung von 300 Euro kompensieren, was bereits durch die Vermietung der Einliegerwohnung und der Garage gelingen kann. Leider ist Familie Fröhlich nicht das Beispiel, welches auf die meisten Familien zutrifft. Was kannst du von Familie Fröhlich lernen?