Bleibt gute Medizin bezahlbar, Herr Schardt?

FAZ D:ECONOMY - A podcast by Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. - Venerdì

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Deutschland wird älter. Waren im Jahr 1950 noch zehn Prozent der Bevölkerung älter als 65, sind es 22 Prozent, Tendenz weiter steigend. Wer das Renteneintrittsalter erreicht, hat als Frau noch rund 21 Jahre Lebenszeit vor sich, als Mann sind es etwa drei Jahre weniger. Zu verdanken ist diese erfreuliche Tatsache vor allem den medizinischen Fortschritt, und dazu gehört eine immer besser werdende Medizintechnik. Dieser Fortschritt findet vorerst kein Ende, und künftig soll er auch dafür sorgen, die explodierenden Kosten des Gesundheitssystems im Griff zu behalten. Davon zeigt sich Peter Schardt, Cheftechniker von Siemens Healthineers, überzeugt. Als Physiker verheiratet er Maschinenbau und Künstliche Intelligenz und schwärmt dabei schon mal vom digitalen Zwilling des Menschen. Für die Entwicklung eines Magnetresonanztomographen, der mit deutlich geringerer Feldstärke arbeitet, aber durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz bessere Bilder liefert, haben zwei seiner Mitarbeiter vor einigen Wochen den Zukunftspreis des deutschen Bundespräsidenten erhalten. Bildgebende Verfahren könnten Schardt zufolge schon bald deutlich häufiger in Vorsorge-Untersuchungen eingesetzt werden und ferngesteuerte Roboter sollen die Gefäße von Schlaganfall-Patienten schon auf dem Weg ins Krankenhaus öffnen. Technische Assistenzsysteme sollen aber nicht nur die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern, sondern Ärzten und Pflegekräften ermöglichen, das zu tun, was Maschinen auf lange Zeit nicht können: den menschlichen Kontakt zu Patienten herzustellen. Auch wenn Schardt Details der deutschen Datenschutzregeln und der geplanten europäischen Richtlinie zu Künstlicher Intelligenz kritisiert, hält er Deutschland für einen guten Standort für die Medizintechnik: „Eines unserer wirklichen Differenzierungsmerkmale ist, dass wir sowohl die Hardware, also die wirkliche Konstruktion, mit der digitalen Welt so verbinden können, dass es dann insgesamt einen Vorteil gibt. Ich glaube, das können viele andere Firmen so nicht, gerade, wenn ich auf die reinen Digitalkonzerne schaue.“

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