Ostergeschichte: Friede unter den Religionen und Völkern

Der Weg des zynischen Menschenfreundes zum Glück - A podcast by Lauter Vollkoffer

Tags: Sprachkurs, Arabisch, Italienisch, Jiddisch, Alto Adige, Touristguide, Südtirol, Palästina, Italien, BrooklynHeute berichte ich live und in Farbe aus Jerusalem, vom Weltkongress der großen, monotheistischen Religionen. Beim ersten Sprecher handelt es sich um Imam Özer Umut, im Hauptberuf Dönerverkäufer am Wiener Naschmarkt: Salemaleikum. Liebe Gläubige und Ungläubige. Es ist mir eine große Ehre vor Ihnen sprechen zu dürfen. Ich darf Ihnen von einem einmaligen Erlebnis, ja einem Wunder, berichten, dass mir letzte Woche auf einer Pilgerreise durch die Sahara widerfahren ist. Nachdem Sie das gehört haben, werden auch Sie sich für immer in die Arme Allahs begeben und auf ewig auf dem rechten, vom Propheten gezeichtneten Pfad weilen. Ich reite so mit meinem Kamel bei bestem Wetter durch die Sahara, da kommt wie aus dem nichts plötzlich ein fürchterlicher Sandsturm auf. Ich seh nicht mehr die Hand vor Augen, mein Kamel stirbt und ich bin bereit mich meinem Kismet zu ergeben, knie nieder und richte die Augen gen Himmel und rufe „Allah Akabar“. Da plötzlich erbarmt sich Allah meiner und im Sandsturm tut sich einen Meter um mich ein Loch auf, in dem nur ein lindes erfrischendes Lüftchen weht. Dieses Loch bewegt sich langsam, und geleitet mich zu einer nahen Oase. Dort warten schon 71 Jungfrauen auf mich, die 72ste war gerade in Mutterschaftsurlaub, und laben mich an Leib an Seele. Sehen auch Sie jetzt, dass Allah der einzige und wahre Gott ist.“ Ja das sehen wir natürlich schon und wir werden uns ganz sicher auch gleich bekehren. Aber höflichkeitshalber sollten wir vorher vielleicht noch die beiden anderen Sprecher zu Wort kommen lassen. Ich bitte ans Pult seine Exzellenz Rabbi Woody „Zelig“ Allen, der aus der Heiligen Stadt von Brooklyn zu uns gekommen ist: „Liebe Jidn, Goyim und andere. Es freit mich ungemein, das ich darf stehen hier bei Ihnen. Mit Respekt verbeige ich mich vor meinem Vorredner dem guten Ali oder so. Ich muss aber bemerken, dass unser Gott hat gemacht viel greesere Wunder. Ich kennt ihnen jetzt erzählen, was von Moses und wie er hat geteilt das rote Meer. Aber weil, da anschließend sind versoffen die Ägypter allesamt, macht sich das nicht so gut bei einem Friedenskongress zwischen die Religionen und die Velker. Drum ich erzähl Ihnen jetzt a ganz a andere Geschicht, die was noch viel greeseres Wunder ist als Mer was sich teilt ohne Grund, und die was sich hat zugetragen letzte Woch am Schabbes, also am Samstag. Ich geh grad in die Synagog zum Beten und zähl meine Schritt, damit sie nicht werden mehr als tausend und mach auch sonst nix was dem Lebensunterhalt dient, wie es hat der Herr befohlen für den Schabbes. Da seh ich liegn auf der Stross ein Beitel voll mit Geld, gerad vor meine Fiss. Ich schlag meine Händ über den Kopf und ruf hinauf zum Herrn. Lieber Herr was musst du prifen mich wie Hiob so hart, gerad an diesem Feiertag. Da ist geschehen ein wunderbares Wunder, wie es noch niemand hat gesehen, und rund herum um mich einen Meter ist gewesen Mittwoch.“ Verehrtes Publikum, lachen Sie jetzt nicht, das ist hier ein ernsthafter Kongress und, wenn Sie lachen, könnte man meinen Sie wären Antisemit und außerdem warten wir noch auf einen dritten Gast und glauben sie mir es wird noch ärger, viel ärger. Drum bitte ich jetzt zum Abschluss den aller katholischsten aller Herrgottsschnitzer Hias Hiafla aus dem schönen Bozner Land im noch schöneren Südtirol im allerschönsten Italien ans Redner Pult. „Liebe Leitln weit und breit, kimmts horchts mir zua wos ich zu verzellen hab. Das mit der Wischte und dem Samschtag isch ja guat und scheen. Aber nix gegn was mir letzte z'Weihnacht ischt passiert. I steig abi von der Alm in'd Kircha. Bevuar I einigang zur Mess schau i ma noch einmal voller Ehrfurcht die Krippe an ,von der ich mit Gottes Hilf alle Figuren gschnitzt händ. Und wiar sich's gheart mit gsenktem Blick. Da seh auch ich ein Geldbersl liegen unta da Kripp, voll mit Euro. S´muass gewend sein von einem deitschen reichen Tourischten. Ja mein Herr was muascht mich so versuchen grod zur Weihnacht in da Kirch vor der Kripp. Verzweifelt schau i das Chrischtkindl an auf seinem Stroh. Und da isch dasch Wunder gscheng. Es hölzerne Christkind kimmt zum Leben wiar in Ceppetto sein Pinnocchio und zwenkat mir zu und sagt: ,So solls in Herr Gotts Namen, eben sein fiar ein Moment: einen Meter rund herum um dich ischt Italien' „